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Newsletter 01/2021- Zum Weiterlesen

Die Koronare Herzerkrankung, die das gesamte Herz- und Kreislaufsystem betrifft, tritt bei Frauen etwa zehn Jahre später auf als bei Männern. Wie kommt das? Schließlich leben beide Geschlechter im selben ökologischen und sozialen Kreislauf. Bis zur Menopause sind Frauen weitgehend vor Herzinfarkt geschützt. Das Sexualhormon Östrogen hält seine schützende Hand über den Körper, indem es in den Stoffwechsel eingreift. Es ist an entzündungshemmenden Prozessen beteiligt, an der Blutgerinnung und wirkt erweiternd auf die Blutgefäße.[1] So schützt Östrogen vor arteriosklerotischen Ablagerungen in den Gefäßen. Nach den Wechseljahren, wenn der Östrogenspiegel versiegt, geht der Schutz verloren. Dieser Sachverhalt wurde in der Forschung lange vernachlässigt. Medikamente werden nach wie vor hauptsächlich an Männern getestet, in einigen kardiologischen Lehrbüchern wird bis heute ignoriert, dass Frauenherzen anders getaktet sind. Frauenherzen sind nicht nur kleiner, sondern auch steifer und weniger elastisch als Männerherzen. Sie können daher schlechter mit Blut befüllt werden. Prof. Dr. Vera Regitz-Zägrosek, schreibt dazu: „Die Steifigkeit des Herzens kann erst seit einigen Jahre genau gemessen werden. Auch dieser Umstand mag dazu geführt haben, dass das Auftreten der Herzschwäche bei Frauen lange Zeit unterschätzt wurde.“[2]Frauenherzen sind kleiner als Männerherzen, das geringere Volumen wird aber durch eine höhere Auswurfmenge aus der Herzkammer in das Kreislaufsystem kompensiert. Während bei Männern durchschnittlich 55 % des im Herzen befindlichen Blutes pro Herzschlag in das Arteriensystem gepumpt werden, sind es bei Frauen 61%. In vielen kardiologischen Praxen bleibt das unberücksichtigt, Kardiologen, die sich nach Lehrbüchern richten, die die Auswurfmenge des Frauenherzens ignorieren, halten die Traktion des Männerherzens für normal und ordnen die Auswurfmenge des Frauenherzens zu hoch ein. Im Alter verstärkt sich dieser Prozess. Das hat Auswirkungen auf die Medikamentengabe.Der Hormonwechsel verursacht eine Kaskade von Symptomen, die schließlich zur Erkrankung des zentralen Organs führen können. Östrogen greift in die Regulation des Blutdrucks ein und schützt vor der Bildung von Bindegewebe im Herzmusekel. Bindegewebe im Herzmuskel ist funktionslos und mindert die Muskelleistung. Nach der Menopause bildet sich deshalb mehr Bindegewebe im Herzmuskel, was den Herzmuskel unelastischer macht. Außerdem kommt es beim alternden Frauenherz öfter zu chronischen Entzündungen, die den Herzmuskel schwächen. Erschwerend kommt hinzu, dass Herzinfarkt bei Frauen schwer zu erkennen ist, denn die bekannten Symptome wie Engegefühl in der Brust, Atemnot, Schmerzen in Schulter und Arm, sind typische Symptome, die bei Männern auftreten. Bei Frauen treten eher uneindeutige Symptome in den Vordergrund, wie Übelkeit und Erbrechen, Müdigkeit, Atemnot oder Schmerzen im Oberbauch und Rücken. Selbst Depressionen können bei Frauen ein Warnzeichen sein.[3]Dazu kommt, dass Frauen häufig unter psycho-sozialem Druck stehen, ihre Rolle in der Familie zu managen. Kasten mit Schutzfaktoren und Risikofaktoren, Die Deutsche Herzstiftung e.V. warnt davor, dass Frauen ab 65 einem höheren Herzinfarktrisiko ausgesetzt sind. Aber auch Frauen zwischen 40 und 50 sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt, besonders wenn sie ungesund leben und in der Familie gehäuft Herzerkrankungen aufgetreten sind. 
Risikofaktoren: Übergewicht, Rauchen, Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte, Diabetes Mellitus, Bewegungsmangel, chronischer Stress, Psychosoziale Belastung, ungesunde Ernährung. 
Schutzfaktoren: Bewegung, Entspannung, gesunde Ernährung, soziale Geborgenheit, Grippeschutzimpfung, wenig Alkohol. 
Quellen:  [1] Herz heute – Die Zeitschrift der Deutschen Herzstiftung e.V., Ausgabe 4/20, S. 15[2] Ebenda, S. 21[3] Ebenda, S. 12 

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