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Jahresrückblick 2024 - Herz-ohne-Stress

Jahresrückblick 2024

Herz ohne Stress – Jahresrückblick 2024

Auch bei uns im Verein war wie jedes Jahr der Weihnachtsstress spürbar, denn um diese Zeit müssen noch zahlreiche Förderanträge geschrieben werden, damit sie fristgerecht bei den Krankenkassen, dem Freistaat Bayern und unseren anderen Unterstützern eingereicht werden können. Denn auch 2025 haben wir wieder viele Projekte für psychisch belastete Herzpatienten und ihr Umfeld geplant, die sich ohne Geldmittel selbstverständlich nicht realisieren lassen.

Gleichzeitig ist der Jahreswechsel eine wunderbare Gelegenheit, um das letzte Jahr Revue passieren zu lassen und das bereits Geschaffte zum Ansporn zu nehmen. Gerade im letzten Jahr haben wir einiges erreicht, das uns mit Stolz und Mut für die Zukunft erfüllt. Begleiten Sie uns auf diesem Rückblick über das Jahr 2024. Und natürlich gibt es auch einen kleinen Ausblick, welche Projekte unter dem Banner von „Herz ohne Stress“ 2025 geplant sind.

Wachsendes Seminar-Angebot und überwältigend positives Feedback

Von Aktivitäten mit Pferden und Natur bis zu einem Seminar zum Thema „Umgang mit dem Überleben des Plötzlicher Herztods“ – auch dieses Jahr konnten wir wieder ein äußerst vielfältiges Seminarprogramm anbieten. Die Teilnehmenden schätzen unsere Seminare immer ganz besonders, denn in ihnen können sie sich in einem geschützten Rahmen mit anderen Betroffenen und erfahrenen Seminarleiter*innen austauschen, eine erholsame Auszeit nehmen und wertvolle Impulse für den Umgang mit ihrer Krankheit mitbekommen.

 

Nicht selten schaffen es unsere Teilnehmenden, bei solchen Gelegenheiten aus ihren Grenzen auszubrechen, zum Beispiel beim Kardiotrekking: 

Eine Teilnehmerin, die sich sonst lediglich die 500 m zum nächsten Supermarkt zutraute, schaffte in der Gruppe und mit der Begleitung des Kardiologen die gesamten 15 km Wanderung um den Rottachsee im Allgäu. Die Fahrzeuge, die wir bereitgestellt hatten, um schlapp machende Teilnehmende hinterherfahren zu können, brauchten wir gar nicht. Gerade solche Ereignisse machen uns besonders stolz und zeigen uns, wie viel Positives wir mit unserem Angebot im Leben der Teilnehmenden bewirken können.

 

Das Wiederentdecken der eigenen Schätze war auch Thema eines ganz neuen Seminarangebots, das wir dieses Jahr sehr erfolgreich ausprobiert haben: Kreative Leibtherapie. Hier haben die Teilnehmenden gemalt, getanzt, gespielt und dazwischen Phasen der Ruhe und Meditation genossen. Durch diese „Reise zu meiner Mitte“, wie ein Seminarteilnehmer sie nannte, „wurden wir […] zu einer wohlwollenden Annahme unserer Einschränkungen [geführt].“

 

Ebenfalls zum ersten Mal haben wir in Zusammenarbeit mit den Herzzentren in Trier und Völklingen und weiteren Partnern einen Workshop für Pflegende veranstaltet. Pflegenden ein Grundwissen an Psychokardiologie zu vermitteln war uns schon lange wichtig, denn gerade Pflegekräfte haben nach der Einlieferung in die Akutklinik den ersten Kontakt zu Herzpatient*innen. Durch unsere Schulung haben wir ihnen aufgezeigt, wie sie psychische Belastungen frühzeitig identifizieren und durch gezielte Maßnahmen effektiv darauf reagieren können. Denn wenn dies nicht geschieht, entstehen oft Traumafolgestörungen und das Gefühl, der Krankheit hoffnungslos ausgeliefert zu sein. 

Der nächste Workshop ist übrigens bereits für Februar 2025 in Völklingen geplant.

Weitere Infos zur Fortbildung Psychokardiologie für Pflegende

Fortbildung Psychokardiologie für Pflegende
v.l.n.r: Helmut Bundschuh, Anke Kampmann, Dr. Irene Özbek, Diana Konrads

Unser neues Themenheft
„Warum Frauenherzen anders ticken“

Auch 2024 konnten wir wieder ein spannendes Themenheft zusammenstellen. Darin finden sich wie gewohnt zahlreiche Berichte von unseren Kursen und Angeboten sowie persönliche Geschichten von Experten und Betroffenen.

Dieses Jahr haben wir uns vor allem dem Thema gewidmet, dass sich die Herzkrankheiten von Frauen und Männern in einigen Punkten unterscheiden, und dies auch Folgen für die Psychokardiologie hat. 

Beispielsweise haben Frauen oft deutlich unspezifischere Symptome bei Herzinfarkten wie Übelkeit, Erbreichen und Schweißausbrüche – weshalb eine Herzkrankheit von den Betroffenen und den behandelnden Mediziner*innen häufiger übersehen wird als bei Männern. 

Ebenfalls gibt es eine sogenannte „Gender Data Gap“ bei der Erforschung von Herzkrankheiten: Die deutliche Mehrheit von Studien wurde an männlichen Probanden durchgeführt, was sich mittlerweile aber langsam ändert. „In der Psychokardiologie liegt der Nachholbedarf auf Seiten der Männer!“, sagt dagegen Prof. Christiane Waller im Interview. „Psychische Belastungen gelten als „eher weiblich“ – und wurden bei der Behandlung weiblicher Patientinnen schon lange ernster genommen als bei der von Männern.“

Sie finden das Themenheft unter diesem Link: Themenheft 2024 – Warum Frauenherzen anders ticken

 

 

Unser Engagement zahlt sich aus:
Gewinner beim O-Mamori-Award

Besonders stolz macht uns im Rückblick auf 2024 der O-Mamori-Award, den wir in der Kategorie Kardiologie gewinnen konnten. 

Dieser Preis wurde 2024 zum ersten Mal von dem globalen Pharmakonzern Daiichi Sankyo in Deutschland ausgeschrieben. Eine hochkarätig besetzte Jury aus den Bereichen Medizin, Pflege, Krankenkassen und Patientenvertretungen wählte unter 51 Vereinen und Projekten jeweils zwei Gewinner in den Kategorien Onkologie und Kardiologie aus.

Nach Einsendung der Bewerbungen fand die feierliche Preisverleihung am 26. April 2024 in Berlin statt. Während einer Poster-Ausstellung hatten die Bewerberprojekte zunächst Gelegenheit, sich gegenseitig zu präsentieren. So hatten wir während der Veranstaltung auch viele Gelegenheiten, sich mit den anderen Veranstaltungsteilnehmer*innen auszutauschen. 

Groß waren die Emotionen bei der anschließenden Preisverleihung: Die beiden Preise in der Kategorie Kardiologie gingen an den Verein „Herzklopfen“ und an uns, den Verein Psychisch belastete Herzpatienten e.V. 

Die Jury begründete ihre Auswahl von Herz ohne Stress damit, dass wir durch unsere vor allem auf Selbsthilfe ausgerichteten Angebote besonders gut auf die Bedürfnisse der Patienten eingehen und gleichzeitig eng mit der Wissenschaft im Bereich Psychokardiologie zusammenarbeiten. Wir freuen uns sehr über die Anerkennung unserer Arbeit und das Preisgeld über 7.000 €.

Wir verstärken unsere Online-Präsenz

Als Verein mit einer klaren Mission haben wir vor allem ein Anliegen: Möglichst viele Menschen mit unseren Angeboten und unseren Informationen zu erreichen. Deshalb bauen wir unsere Online-Präsenz kontinuierlich aus. In diesem Jahr haben wir nicht nur unsere Social Media Kanäle reaktiviert, sondern auch ein neues Format geschaffen, das seit September online ist: Unseren Blog. Mit einem Blog können wir unsere Leser regelmäßig über wissenschaftliche Erkenntnisse und Tipps sowie über unsere Vereinsarbeit informieren. Vor allem hilft es aber auch Internet-Nutzern, unsere Seite leichter zu finden, da die Inhalte im Blog gut über Suchmaschinen wie Google zu finden sind.

Außerdem haben wir unseren E-Mail-Newsletter reaktiviert. In Zukunft wollen wir hier einmal im Quartal über Neuigkeiten, Veranstaltungen und Projekte von Herz ohne Stress informieren und Sie so besser auf dem Laufenden halten. 

Sie können sich hier in die Liste eintragen: Zum Newsletter

 

Eine starke Öffentlichkeitsarbeit funktioniert natürlich nicht ohne Menschen, die diese Inhalte durch Texte, Bilder und Grafiken für unsere verschiedenen Formate aufbereiten. Wir freuen uns deshalb sehr, dass wir auch in diesem Jahr mehrere Menschen in unserem Team begrüßen konnten. Dabei konnten wir auch einige ehrenamtliche Unterstützer für unser Team gewinnen. 

Wenn Sie unsere Öffentlichkeitsarbeit unterstützen möchten, schicken Sie uns gerne eine E-Mail an ehrenamt@herz-ohne-stress.de

Generell freuen wir uns auch über sämtliche Anregungen, Themenvorschläge und besonders über Erfahrungsberichte aus den Selbsthilfegruppen und Seminaren. Melden Sie sich einfach!

 

Ausblick:
Seminare, Projekte und die Ausstellung „Sichtbar/unsichtbar“

Bei unserer diesjährigen Klausurtagung im September haben wir für unseren Verein eine Strategie bis 2028 definiert und freuen uns schon darauf, alles Schritt für Schritt umzusetzen.

Selbstverständlich wollen wir auch im nächsten Jahr sowohl unsere bewährten Seminare wiederholen als auch unser Angebot erweitern. Wir hoffen, dass sich dies mit entsprechender Förderung umsetzen lässt und wir die Termine bald bekannt geben können. Gemeinsam mit unseren wissenschaftlichen Partnern arbeiten wir auch daran, die psychokardiologische Forschung voranzubringen und neue Ausbildungen und Angebote im präventiven und klinischen Bereich aufzubauen.

 

Um das Thema Psychokardiologie noch öffentlichkeitswirksamer zu machen, sind wir gerade mit der Planung einer Ausstellung beschäftigt. Unter dem Titel „Sichtbar/unsichtbar“ wollen wir uns der Tatsache widmen, dass Herzerkrankungen neben den körperlichen Symptomen oft unsichtbare Spuren hinterlassen. 

Wo Worte oft fehlen, wollen wir allen diesen Seiten einen künstlerischen Ausdruck verleihen. In Fotos, Gemälden, Videoprojekten und Toninstallationen werden Herzpatient*innen zeigen, welche Narben und unsichtbare Belastungen ihre Krankheit hinterlässt, die ebenso real sind wie die sichtbaren Symptome. Der genaue Zeitpunkt und Veranstaltungsort werden noch geplant. Wenn Sie gerne etwas zu der Ausstellung beitragen möchten, dann melden Sie sich bitte mit einer E-Mail bei: redaktion@herz-ohne-stress.de

 

Unser Fazit zu 2024

Wenn wir an das vergangene Jahr denken, können wir stolz und dankbar sagen: „Herz ohne Stress“ wächst. Wir werden bekannter. Und so können wir immer mehr für die psychischen Belange von Herzpatient*innen tun. 

Ohne die Unterstützung unserer Mitglieder und unermüdlich Mitwirkenden, unserer wissenschaftlichen Partner und unserer großzügigen Förderer wäre dies selbstverständlich nicht möglich. Dafür möchten wir uns an dieser Stelle noch einmal sehr bedanken.

Und auch Ihnen danken wir an dieser Stelle herzlich für Ihr Interesse an unserer Arbeit und wünschen Ihnen ein erfolgreiches Jahr 2025!

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